Entwickler von Wind-, Solar- und Speicherprojekten haben oft Schwierigkeiten einen verfügbaren Netzanschlusspunkt (NAP) zu finden. Grund hierfür sind nicht selten lokal überlastete Netzabschnitte. Weit entfernte NAPs können die Projektkosten deutlich erhöhen und zur Unwirtschaftlichkeit führen. In diesem Kontext ist es wichtig, den künftigen Netzausbau von Anfang an beider Projektentwicklung zu berücksichtigen.
Verteilnetzbetreiber mit über 100.000 angeschlossenen Kunden sind verpflichtet alle 2 Jahre konkrete Vorhaben zum Ausbau der Netzinfrastruktur (z.B., Trassenverstärkung, neue Umspannwerke) offenzulegen. Hierin wird Art der Maßnahme, Stand der Planungs- und Genehmigungsverfahren, Kosten und anvisierte Inbetriebnahme veröffentlicht. Der Planungshorizont bezieht sich in der Regel auf die Zeit bis 2045, dem Jahr der gesetzlich verankerten Klimaneutralität Deutschlands. Die Maßnahmen werden auf Basis bestehender Netzengpässe und der prognostizierten Veränderung von Lastflüssen definiert. Dies basiert stets auf dem sogenannten „NOVA“-Prinzip (Netzoptimierung vor Verstärkung und Ausbau).
Im Kontext der Projektentwicklung hilft ein detailliertes Verständnis des Netzausbaus bei der Einschätzung, ob und wann ein NAP verfügbar sein wird. Das ist vor allem relevant, da eine verbindliche Rückmeldung der Netzbetreiber oft Wochen bzw. Monate dauern kann. Wertvolle Zeit und Ressourcen sollten also in die Projekte investiert werden, bei denen von vornherein höhere Chancen auf einen NAP abgeschätzt werden können. Projektentwickler sollten die Netzausbauplanung also unbedingt schon in der frühen Planungsphase berücksichtigen. dvlp.energy hat eine Software zur Auswertung von Netzausbauplänen entwickelt, die Maßnahmen kartographisch für die Flächenbewertung sichtbar macht. Somit sind Nutzer von dvlp.energy immer auf dem neuesten Stand der Netzausbauplanung und damit einen Schritt voraus.