Günstiger Netzanschluss durch Cable Pooling

Am 31. Januar 2025 wurde eine Neuregelung des EEG im Bundestag beschlossen, die die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten (NVP) regelt (sog. cable pooling). Der neue § 8a EEG 2023 erlaubt Anlagenbetreibern grundsätzlich die Auswahl eines bereits genutzten NVP. Außerdem werden Netzbetreiber verpflichtet, gezielt die Überbauung von NVP zu prüfen, falls Kapazitäten am nächstgelegenen Anschlusspunkt fehlen.

Bei Überbauung wird eine sog. Flexible Netzanschlussvereinbarung abgeschlossen, die sicherstellt, dass die neu angeschlossene Anlage nicht über die zulässige Einspeiseleistung hinaus geht (oder dies nur in begrenzten Zeitfenstern zulässig ist). Dies hat zur Folge, dass die betrieblichen Freiheitsgrade der zusätzlich angeschlossenen Anlage eingeschränkt werden. Die Überbauung ist also insbesondere für hybride Technologien sinnvoll, die den Netzanschluss zu unterschiedlichen Zeiten nutzen.

Eine Studie des Bundesverbands für Erneuerbare Energien, die 2024 veröffentlicht wurde, hat diese Überbauung für verschiedene Szenarien modelliert und kommt zu dem Ergebnis, dass eine Überbauung von bis zu 150% des NVPs mit gleichen Teilen Photovoltaik und Windleistung keine nennenswerte Energieüberschüsse bzw. Erlöseinbußen gegenüber stand-alone Systemen produziert. Link

Bei Anschlüssen, die durch Batteriespeicher überbaut werden, sind die Erlöseinbußen noch geringer, da die spezifischen Einspeiseprofile noch unterschiedlicher sind. Konkrete Zahlen hat Ulrike Gunnemann von BayWa r.e. im SolarForum Plus im November 2024 vorgestellt: So führt eine Überbauung eines 70MW Solarparks mit einem 17.5 MW Speicher (125% Überbauung) zu Erlöseinbußen von lediglich 0.4% für den Speicher im Vergleich zu einem stand-alone Speicher. Die Überbauung mit einem 35 MW Speicher (150% Überbauung) führt zu Erlöseinbußen von 1.5%. Dem gegenüber steht aber zum Einen überhaupt erst die Ermöglichung des Netzanschlusses für den Speicher, sowie zum Anderen signifikante Investitions-und Betriebskostenreduktionen für Solarpark und Speicher durch den geteilten Netzanschluss.

Projektentwickler sollten sich also bei der Netzanschlussplanung kleinerer und mittelgroßer Anlagen auch auf bestehende NVPs fokussieren und eine Überbauung berücksichtigen. Zur Identifikation von lokalen NVPs, die für eine Bebauung zur Verfügung stehen hat dvlp.energy die Funktion GridConnect ins Leben gerufen. GridConnect greift auf eine hohe Zahl registrierter NVPs zurück und kann diese an örtlich aktive Projektentwickler vermitteln. Nähere Informationen zum Ablauf können unter folgendem Linkeingesehen werden. Link